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27. März 2023

36: Special Effects

Sei doch nicht so sensibel. Du bist immer so empfindlich. Nimm Dir nicht immer alles so zu Herzen. Jaaaaaaaaaaaa, ihr habt so recht! Die Frage ist nur: Wie um alles in der Welt geht das?

Ich hab’s versucht, ehrlich. Ich habe versucht nicht so sensibel, nicht so empfindlich zu sein. Mir nicht immer alles so zu Herzen zu nehmen und schon gar nicht so persönlich. Ich habe versucht cooler zu werden, entspannter, offener. Ich habe versucht nicht mehr so viel zu spüren, das war gar nicht gut, dazu ein anderes Mal mehr, das ist nix für einen Blog to go.

Wenn man aus der Sonne geht, wird die Haut nicht mehr so gebräunt, der einfachste Schutz also. Das funktioniert bei heller Haut. Eine von Natur aus dunklere Haut wird dadurch aber nicht heller. Ungefähr so ist das auch mit der Empfindsamkeit: Wegmachen geht nicht.

Ich dachte ja die ersten Jahre meines Lebens, dass alle Menschen alles so sehen und fühlen und erleben wie ich. Und aus einem mir bis heute unerklärlichen Grund war ich der Überzeugung, dass alle nur ausgerechnet mit mir nicht darüber reden. Oha, ganz schön verrückt.

Und dann habe ich probiert, verstanden zu werden. Hat jetzt nicht so gut funktioniert. Heute sehe ich das so: Wenn ein Mensch, der sich zum Beispiel sehr gut mit Exponentialfunktionen auskennt, diese mit Leichtigkeit und Freude berechnet, habe ich davor großen Respekt. Kann das aber dann ja immer noch nicht automatisch selbst. Weil dieser Teil meines Gehirns zum einen frei von Begabung ist und zum anderen nie so wirklich sinnvoll trainiert wurde. Ich glaube so ist das auch mit der Wahrnehmung: Zum einen sind da bei mir also irgendwelche special tools eingebaut worden, die halt nun mal nicht jede:r hat. Ein paar mehr Menschen auf unserem schönen Planeten haben sie auch, so viel habe ich dann später herausgefunden. Und es ist mittlerweile nicht mehr komisch, so zu sein, es gibt dafür auch tatsächlich einen Namen: Hochsensibilität. Was es jetzt aber übrigens nicht automatisch leichter oder einfacher macht.

Zum anderen werden die special tools ja auch durch Umstände, Möglichkeiten und Gelegenheiten trainiert und so war es auch bei mir. So ein kleines bisschen verzweifelt ob meiner unverstandenen Fähigkeiten und Talente, die ich zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch als verdammten Fluch angesehen habe, habe ich mich auf einen Ausflug in die Spiritualität gemacht. Da gab es unglaublich viele verrückte Menschen und so einige, die sonst im Leben wohl eher als gescheitert gelten würden, die sich dann Meister nennen. Nix für mich: Erneute Flucht vor Menschen und Macht und allem, was sie damit so anstellen.

Was ich hier, im Universum, aber gefunden habe: Eine Werkzeugkiste. Wie ich mit Himmel und Erde und ich so dazwischen mit mir und meinen Effekten leben und arbeiten kann. Und Erklärungen dafür, wie das alles so geht, mit der Energie, der Wahrnehmung, der Verbundenheit und all dem ganzen shit.

Das war ja schon mal ein Anfang. Und in einem Anfall von Mut und Kühnheit habe ich dann später angefangen, damit auch im Coaching zu arbeiten. Bei den Pferden und anderen Tieren hat es ja schon immer ganz von alleine funktioniert. Und da kamen also nun plötzlich Menschen zu mir und meiner Verrücktheit, die dankbar waren, dass ich sie verstehe, dass ich sie fühlen und ihnen weiterhelfen kann, dass es Lösungen gibt. So wurde aus meinem Fluch tatsächlich ein Segen. Wer hätte das gedacht? Ich ehrlich gesagt am aller wenigsten.

Gut, heute gibt’s immer noch Menschen, denen ich auch ein bisschen unheimlich bin, die mich komisch oder seltsam finden. Und es gibt immer noch Momente, in denen ich lieber woanders bin als unter Menschen. Ehrlich gesagt sogar ziemlich oft. Weil es einfach ganz schön viel ist, wenn mensch so viel ungefiltert und krass wahrnimmt. Aber eins haben sie wirklich, diese special effects: Es ist niemals langweilig. Und es gibt immer was zu tun. Für mich und die Welt in diesem Universum in diesem Leben und wahrscheinlich ist das auch genau richtig so.

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