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25. Dezember 2022

23: Schenkt Euch Liebe

Dieses Weihnachten ist ja schon eine Herausforderung: Als Christ:in fragt mensch sich, wie stehe ich eigentlich zur Kirche, was da ja heute alles so los ist; so viele Kirchenaustritte wie jetzt hat es noch nie gegeben. Und wenn mensch kein:e Christ:in ist, stellt sich auch die Frage: Was feiern wir da eigentlich? Hat es diesen Mann gegeben und möchte ich mit ihm seine Big Birthday – Party in diesen Zeiten feiern? Hashtag jesusallesliebezumgeburtstag und so. Ja, will ich. Weil mir ist es eigentlich egal, ob er nun tatsächlich gelebt hat, ob die Kreuz- und all die anderen Geschichten erfunden oder wahr sind, ob seine Mutter undsoweiterundsoweiter. Mir gefällt an dieser ewigen Geburtstagsfeier der Anlass: Liebe. Bedingungslose Liebe. Egal wie bescheuert wir Menschen uns verhalten, uns wird vergeben. Ist das nicht großartig? Gut, manche von uns übertreiben ein bisschen viel sehr und ich glaube da ist es schon echt schwer, in der Liebe zu bleiben und zu vergeben und neue Chancen zu verschenken. Aber nur mal angenommen, wir würden die Idee von Weihnachten also das Konzept von bedingungsloser Liebe tatsächlich leben: Zack, Frieden. Weil niemand mehr aus dem Gefühl von Mangel und der andere hat ja mehr als ich und überhaupt bin ich ein benachteiligtes Opfer und jetzt muss ich aber mal Grenzen setzen und für mich einstehen und mich positionieren und da fang ich doch mal gleich einen kleinen Krieg an, der mir das Gefühl gibt, was zu sagen zu haben und meinen Mann oder meine Frau zu stehen. Krieg mit den Nachbar:innen oder den Hunde- oder Pferdebesitzer:innen oder den Eltern von lauten, wilden Kindern, den Kinderlosen, Krieg mit Unbekannten und Bekannten oder gleich mal mit dem ganzen Nachbarland, damit ich in die große Geschichte eingehe. Auch der Krieg mit Partner:innen und Geschwistern spielt sich ja im eigenen Resonanzfeld des Mangels ab. Geld ist keine Lösung? Ganz sicher nicht. Trägt aber auf jeden Fall dazu bei, dass es unfriedlich ist. Der eigene Wert und so. Und diese unglaublich ungerechte Verteilung. Auch von Gehirn. Wir haben ja bekanntlich alle den gleichen Himmel aber nicht den gleichen Horizont. Oh je. Und nun?

Die Lösung ist so einfach, dass fast alle oder zumindest sehr, sehr viele glauben, es kann nicht sein, dass sie so einfach ist. Es muss immer viel kosten, manchmal auch sehr viel, es muss kompliziert und komplex sein und mensch muss sich ganz dolle anstrengen, damit es richtig ist. Es muss auf jeden Fall erst Mal unerreichbar sein, damit wir es als wertvolles Ziel erachten.

Vielleicht haben sich Gott und das Universum deshalb überlegt, es so einfach zu machen? Damit wir verrückt und gackernd umherirren, auf der Suche nach dem Glück? Ich habe meine Zweifel, ob sie noch unter Kontrolle haben, was hier so abgeht.

Aber für gescheitert halte ich das Experiment Mensch noch nicht. Vielleicht erhöhen wir einfach die Dosis. Liebe meine ich, erhöhen wir die Dosis Liebe. Bedingungslos.

Denn wer sich selbst liebt und mit sich selbst in Frieden ist, kommt nicht auf die Idee, anderen den Krieg zu erklären.

Frohe Weihnachten

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