Es knallt. So unglaublich laut, dass die Erde bebt. Eine Seminarteilnehmerin erwägt sich unter den Tisch zu werfen. Wir sind beim Mittagessen, draußen, neben dem Circuswagen. Gerade haben wir noch überlegt, die Location zu wechseln. Das tun wir jetzt. Es hat angefangen zu gewittern. Noch kein Regen, der Donner lässt auch noch lange auf sich warten, aber safety first. Wir gehen rein. Ins Haus.
Auf dem Weg dorthin sehen wir Rauch. Er steigt hinter der Reithalle auf. Brennt ein Nachbarhaus? Nein. Meine Wiese brennt. MEINE WIESE BRENNT!! Während die Briefträgerin die Feuerwehr ruft, frage ich mich, wo die Pferde sind. WO VERDAMMT NOCH MAL SIND UNSERE PFERDE?? Sie stehen oft genau da, wo der Himmel die Erde geküsst hat. Eigentlich meistens. Ich sehe sie nicht, unsere Pferde. Der Platz ist vom Hof aus nicht einsehbar. Er liegt tiefer. Und es blitzt weiter.
Wir fahren mit dem Auto los. Brennende Zaunpfähle, brennende Wiese, brennende Stromlitze. Rauch. Den Zaun brauchen wir hier dann jetzt auch nicht mehr freizuschneiden. Und dort, wo der Blitz eingeschlagen hat, ist Leere. Keine Pferde. Mich durchströmt tiefste, allertiefste Dankbarkeit. Ein Leben ohne Peppy ist möglich. Aber sinnlos.
Das Feuer auf der Wiese breitet sich unglaublich schnell aus, sie ist trocken, meine Wiese. Seit Wochen servieren wir hier Heu am Stengel. Dürresommer. Brandsommer. Jetzt also auch bei uns. Sirenen. Ich frage mich, ob Feuerwehrmenschen in ihren Feuerwehrsachen leben, so schnell, wie sie am Start sind. Überall Blaulicht, Menschen, Wasser, Schüppen mit Erde, Rufe, Schläuche, Autos, helfende Hände. Die Flammen neben dem Wald sind menschenhoch, im Wald steht auch ein Haus.
Wir haben die Pferde gefunden. Natürlich wussten sie, wo der bessere Platz ist. Klar.
Plötzlich eine männliche Stimme neben mir so: „Hast Du ein Pech.“ Er nimmt einen Schluck aus seiner Bierdose, die er mitgebracht hat. Was er hier gerade genau macht ist mir irgendwie noch unklar. Ich schlage ihm vor einfach mit anzupacken. Das tut er.
Der Landwirtmeinesvertrauens steht mit dem Pflug bereit, um eine Schneise zu ziehen, damit das Feuer sich nicht weiter ausbreiten kann. Hab ich ein Glück. Alle helfen. Und dann geht der Himmel auf. Es regnet wie seit Wochen nicht mehr. Und dann ist alles vorbei. Flammen gelöscht. So einfach geht das. Danke Himmel. Danke Feuerwehr. Danke alle.
Übrig bleiben verbrannte Erde, kaputter Zaun, himmlische Erleichterung und tiefste Dankbarkeit.
Wir haben ja vor einiger Zeit eine Aufstellung zum Thema „Männer im Centrum“ gemacht. Viele Frauen finden den Weg zu uns, der ein oder andere Mann auch. Balance sieht aber anders aus. Und Balance ist auch so gut. Und so wichtig. Ich will Balance. Bitte. Ying und Yang. Und so. Frauen sind toll. Männer auch. Zusammen ergänzen sie sich. Die Energien.
Wir haben uns also gefragt, wo es hakt. Nee, unsere Angebote sind es nicht. Also natürlich auch. Aber einzeln und persönlich gibt es viele Männertermine und Termine mit Männern im Centrum. Und ich selbst arbeite tatsächlich mit mehr Männern als mit Frauen zusammen. In Projekten zum Beispiel. Und privat überwiegt ja bei mir auch der Männeranteil. Eins zu drei. Ist also wohl eher nicht meine Resonanz. Das muss was mit dem Ort hier zu tun haben.
So habe ich dann mal eine Bestellung ans Universum aufgegeben: Bitte mehr Männer im Centrum. Für die Balance. Kann man ja so machen. Und da war er dann also, der 2. Feuerwehreinsatz bei uns im Centrum in einem Jahr. Sirene an. Ganz viele Männer da. MannMannMann. Mit dem Bestellen, das muss ich wirklich noch optimieren.